Buchkritik „Das Genie“ von Klaus Cäsar Zehrer
Der Romanerstling „Das Genie“ des Autors Klaus Cäsar Zehrer ist ein gelungenes Porträt zweier eigenwilliger Personen der Zeitgeschichte. Konkret geht es um Boris Sidis und seinen Sohn William James, genannt ‚Billy‘. Boris Sidis wandert 1886 aus der Ukraine in die USA ein. Dort lernt er die ebenfalls jüdisch-ukrainische Auswanderin Sarah kennen, die er durch private Bildung von der einfachen Arbeiterin zur Ärztin emporhebt. Wichtig ist aber dabei der Fleiß von Sarah als Triebfeder. Beide bekommen einen Sohn und Sidis senior beschließt ihn nach seiner Spezialmethode zu erziehen. Boris Sicht auf die Welt ist eine sehr rationale. Dieser Sicht auf die Welt als Ort reiner Logik entspringt seine Erziehungsmethode. Sie beinhaltet eine Fantasieverkürzung und einen erzwungenen Kindheitsverzicht. Das Kind wächst nicht auf, es wird gezielt zugerichtet. Es hat etwas von der Embryonenerziehung in Huxleys „Schöne neue Welt“. So wird zwar aus dem 1898 geborenen Sohn William James Sidis, genannt