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Es werden Posts vom Oktober, 2019 angezeigt.

Buchkritik „Der Architekt des Sultans“ von Elif Shafak

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In ihrem 2014 veröffentlichten historischen Roman „Der Architekt des Sultans zeichnet die Schriftstellerin Elif Shafak das fiktive Leben von Jahan aus Hindustan (Indien) im 16. Jahrhundert nach. Dieser kommt als Mahut (Elefantenbändiger) an den Hof des Sultans in Istanbul. Bald wird er aber auch Schüler von Sinan, dem Hofarchitekten des Osmanischen Reiches.  Mit seinen Mitschülern Davud, Yusuf und Nikola lernt er das Bauen. Trotz der am Hof herrschenden strengen Rangordnung lernt Jahan Prinzessin Mihrimah kennen und verliebt sich in sie. In Anbetracht der Standesunterschiede eine Liebe ohne Chance. Seine zweite große Liebe gehört seinem weißen Elefanten Chota, der so etwas wie sein bester Freund ist. Shafak schildert authentisch ein Leben im Istanbul des 16. Jahrhunderts. Religion und Aberglaube beeinflussen immer wieder das Leben der Protagonist*innen ihres Romans. Die osmanische Gesellschaft steht auch auf den Fundamenten einer Sklaven-Gesellschaft. Am Palast sind diese Sklaven

Buchkritik „Terranauten“ von T.C. Boyle

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Der Roman „Terranauten“ aus dem Jahr 2016 von T.C. Boyle spielt in Arizona und auch wieder nicht. Denn eigentlich geht es um acht Wissenschaftler*inne, die sich in einer gläsernen künstlich simulierten Ökosphäre („Ecosphere“), genannt „Ecosphere 2“ bzw. „E2“, für zwei Jahre hermetisch einschließen lassen.  Aus 16 Anwärter*innen wurde nach einer dreijährigen Auswahl- und Trainings-Prozedur folgende vier Männer und vier Frauen ausgewählt: Dawn Chapman (Nutztierwäterin), Tom Cook (Technosphärensupervisor), Gretchen Frost (Wildbiotopsupervisiorin), Diane Kesselring (Kapitänin, Nutzpflanzsupervisiorin), Richard Lack (Missionarzt), Ramsay Roothoorp (Kommunikationsoffizierin, Leiter des Bereichs Wassermanagment), Troy Turner (Leiter des Bereichs Analytische Systeme) und Stevie van Donk (Spezialistin für Meeresökologie). Diese acht Menschen werden am 6. März 1994 eingeschlossen und sollen die kommenden zwei Jahre wie auf einer einsamen Insel leben. Über sie wacht gottgleich die „Mission