Buchkritik „Jurassic Park“ von Michael Crichton
Die Geschichte des
Abenteuer-Romans „Jurassic Park“ von Michael Crichton dürfte
durch den gleichnamigen Film von Steven Spielberg bei vielen noch
bekannt sein.
Der Film basiert auf
dem Buch und die Handlung ist in etwa identisch, wenn sie auch im
Buch mehr ausgebreitet wird.
Die Geschichte spielt
um das Jahr 1990 auf der Insel Isla Nublar vor der Küste von Costa
Rica. Der 77jährige vermeintliche Philantroph John Hammond hat auf
der Insel einen Vergnügungspark anlegen lassen und betreibt
gleichzeitig unter dem Label „InGen“ Genforschung. Was kaum
jemand weiß, das Highlight des Parks sind die hier zu bestaunenden
Tiere: Dinosaurier. 15 verschiedene Arten wurden in einem aufwendigen
Klon-Verfahren erschaffen. Von diesen existieren 238 unterschiedliche
Individuen.
Da
Hammond mit seinen Finanziers Probleme hat, lädt er die beiden
Paläontolgen Dr. Alan Grant und Dr. Ellie Sattler, sowie den
Mathematiker Ian Malcom und den Anwalt Donald
Gennaro ein,
die Insel zu besichtigen, um die Funktionsfähigkeit des Parks zu
bescheinigen. Dazu gesellen sich noch die beiden Enkel von Hammond,
der elfjähriger Tim und die jüngere Alexis, genannt Lex.
Hauptprotagonist des
Romans ist der Paläontologe Grant, der im Buch ebenso wie im Film
als klassischer Abenteurer-Typ agiert.
Malcom spielt als
Vertreter der Chaostheorie im Buch die Stimme der
Zivilisationskritik.
Es
ist klar, dass die Situation eskalieren muss. Die Gefahr geht dabei
vor allem von einem erwachsenen Tyrannosaurus Rex und dem Rudel
Velociraptoren aus, die sehr intelligent sind.
Ein
Verräter in den eigenen Reihen sorgt für die Eskalation der
Probleme. Der IT-Techniker
Dennis Nedry wurde von „InGens“-Konkurrenz „Biosyn“ dafür
bezahlt, Dino-Embryos zu stehlen. Um den Diebstahl zu tarnen, sorgt
er per Computer-Befehl für einen Stromausfall.
Doch bereits vorher hat
sich herausgestellt dass auf der Insel nicht, wie angenommen, nur
238 Dinos leben,
sondern in Wahrheit mindestens 292 Dinos. Trotz der Versuche die
Dinos nur als Weibchen zu klonen und der Unfruchtbarkeitsmachung
mittels Bestrahlung, vermehren sich einige Arten. Darunter auch die
besonders gefährlichen Raptoren, die nun nicht mehr von einem
Stromzaun zurück gehalten werden.
Die
wenigen Menschen auf der Insel, es sind insgesamt 24, werden nach dem
10-kleine-Jägermeister-Prinzip dezimiert.
Grant
und die Kinder werden von dem Stromausfall mitten im Park überrascht
und prompt vom Tyrannosaurus Rex angegriffen. Sie verlassen ihre
Fahrzeuge und begeben sich zu Fuß zurück zum Hauptquartier.
Das
Buch wurde gut recherchiert und kann
auch als Warnung vor der kommerziellen Nutzung von Biotechnologie
gelesen werden. Es gibt eine Kritik an der Profitmaximierung bei
Ignoranz von Gefahren. So
ist der Park offensichtlich einerseits ein Kindheitstraum von Hammond
und andererseits ein Geschäft, denn es soll ein Vergnügungspark für
Reiche werden, in dem die Eintrittskarten 5-10.000 Euro kosten.
Während Hammond noch über Milliardengewinne sinniert, werden seine
Enkel fast aufgefressen.
Daneben ist das Buch
natürlich vor allem ein Abenteuer-Roman. Die Spannung leidet ein
wenig darunter dass relativ schnell klar ist, dass Grant und die
beiden Kinder überleben werden, da sie die Sympathieträger*innen
der Geschichte sind.
Im
Gegensatz zum Film werden auch die Probleme der geklonten Dinos
beschrieben, die sind ständig krank sind und von der Pflanzenkost
dieses Jahrhunderts Durchfall bekommen.
Die
Lektüre der knapp 500 Seiten lohnt sich für Freund*innen des
klassischen Abenteuerromans, trotz einiger Unlogiken.
Michael Crichton: Jurassic
Park, Wien/Gütersloh/Stuttgart 1991.
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